Religion – Atheistische »Religion«/Materialistisches Glauben

Ein überaus gefährliches Terrain…

Bloch vertritt eine absolut ungewöhnliche Position in Bezug auf dieses sehr heikle Thema. Ihm geht es darum, das Glauben – im Gegensatz zur institutionalisierten Religion – als revolutionäre und weltverändernde Kraft zu begreifen. Dies ist Quell eines großen Missverständnisses seiner Philosophie: die Theologen haben ihn für sich vereinnahmt, obwohl er gerade das Atheistische betont. Glauben, als tiefes innerstes Überzeugtsein von einer Sache, hat für Bloch nichts, aber auch gar nichts mit den Ideologien und Liturgien der existierenden Religionen am Hut!

Bloch reklamiert dieses Glauben als Ausdruck des humanen Strebens nach Glück, Frieden und Vollendung. Als Wunsch, die Utopie einer Heimat für alle auf dieser Welt wirklich werden zu lassen.

Das überschreitet alle bekannten Religionen, faßt ihre humanen Gehalte ein und bezieht eine kritische, aber konstruktive Position zum »Religiösen« und seinen Inhalten.

Neben dem direkten Religionsbezug in »Atheismus im Christentum« sind vor allem in »Das Prinzip Hoffnung« wesentliche Passagen von Ernst Blochs Positionen zu finden.