Ökonomie

Ernst Bloch zur Ökonomie: Hintergrund der Abstraktion. Ethik ohne Eigentum

Neue ökonomische Konzepte zu einer »Postwachstumsökonomie« gibt es bereits bei Ernst Bloch zu besichtigen. Dabei geht es vorrangig um die Irrationalität der ökonomischen Effizienz. Bloch identifiziert die zugrundeliegende Abstraktion als Hauptproblem des Denkens  und der Wirtschaftsweise der Moderne. Diese Abstraktion ist manifest in der »kaufmännisch-bilanzierenden Denkweise«, die letztlich auch auf die Naturwissenschaften und die Technik prägenden Einfluss nimmt.

Bloch beurteilt diese »Finanzialisierung« des Denkens und der sozialen Gefüge im Zusammenhang unseres Materieverständnisses und der Bewusstseinsentwicklung von Beginn an negativ. Er hat, obwohl kein Ökonom, den Kern der Problematik bereits 1908 in seiner Dissertation und in der ersten Fassung vom Geist der Utopie 1918 absolut treffend erfasst:  

 Es ist die »Plage der Geldwirtschaft« und die daraus folgende Überwältigung.

Die konkrete Utopie dazu: Abschaffung der zugrundeliegenden Abstraktion und Beseitigung von Geld als Regulator zwischenmenschlichen Tuns. Dies ist völlig unbeachtet geblieben. Es ist – bezogen auf die notwendige Transformation – Blochs weitreichendster Beitrag zur gesellschaftlichen Praxis.